73. Fuss Etappe: Tübinger Hütte - Schlappin

Streckenlänge: 12 km
Reine Marschzeit: 4 h 00 min
Höhenunterschiede: +340 m - 885 m
Bewertung: T3
Teilnehmer: Rösli und Ernst Hofer, Emilia und Hansjörg Giger
Routenverlauf:
Tübingerhütte DAV (2'191 m) - Zollwärterhaus (2'196 m) - Car-näirajoch (2'489 m) - Pt. (2'370 m) - Abzweigung Ober Boden (2'240 m) - Innersäss Kübliser Alp (2'026 m) - Üssersäss Kübliser Alp(1'830 m) - Abzweigung Schlappinatal Pt. (1'778 m) - Gretsch (1'680 m) - Schlappin (1'658 m)


Ins Schlappintal
  1. Die heutige Etappe führt uns über das Carnäirajoch wieder auf die Schweizerseite. Eine Hütte kurz vor dem Uebergang er-innert daran, dass es nicht immer so einfach war, die Landes-grenzen zu passieren.
  2. Auf dem Carnäirajoch angekommen sehen wir, wie ein Hub-schrauber der Rega um die Grenzgipfel kreist. Wasdie wohl suchen? Hoffentlich ist es nicht die deutsche Gruppe welche gestern voll in das heftige Gewitter rein gelaufen ist. Plötzlich fliegt er ganz nah zu uns und sticht dann ins Schlappintal hin-unter. War es nur eine Uebung? Aber heute an einem Sonntag?
    Sobald wir wieder Natelempfang haben werden wir versuchen, etwas mehr in Erfahrung zu bringen.
  1. Das Schlappintal hat eine tragische Vergangenheit. Im zweiten Weltkrieg am 12. Juli 1944 wollte sich ein von der deutschen Flak schwer getroffener amerikanischer Bomber "Fliegende Festung B 17" in die Schweiz retten. Vier Besatzungsmitglieder sprangen zu früh auf österreichischem Boden ab und gerieten in deutsche Gefangenschaft. Einzig der Bordmechaniker Leo Finneran konnte noch rechtzeitig in der Schweiz, unterhalb des Carnäirajochs, abspringen und sich in eine Schutzhütte retten. Das Flugzeug stürzte kurz darauf im Schlappintal ab und die restliche Besatzung fand den Tod.
  2. Auf der Kübliser Alp wollen wir uns über den Regaeinsatz etwas schlauer machen, können aber nichts in Erfahrung bringen. Hansjörg ist ganz erstaunt, dass der Alpchef eine Bekannte von ihm gut kennt. Wie ist doch die Welt klein.
  3. Ein wieder herannahendes Gewitter mahnt uns ab der Kübliser Alp zur Eile. Kurz vor Schlappin bekommen wir auch die ersten Regentropfen zu spüren. Kaum sind wir jedoch im Berghaus Erika in Schlappin angekommen, fällt das Ganze in sich zu-sammen und bald darauf hat die Sonne wieder die Oberhand.
  4. Ja und jetzt wollen wir den Wirtsleuten vom Berghaus Erika ein dickes Kränzlein winden. Wir sind ja im Verlaufe unserer Grenz-tour zu sehr vielen attraktiven Unterkünften gekommen, aber dies hier übertrifft alle. Allein schon das originelle Massenlager hat es in sich. Dann die top aufgestellte Wirtin und das erst-klassige Essen lassen den Aufenthalt zu einem Erlebnis werden. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei den Gastgebern bedanken.

Dem Carnäirajoch (Bildmitte) entgegen.

Diese Hütte kurz vor dem Carnäirajoch erinnert daran, dass es nicht immer so einfach war, die Landesgrenzen zu passieren.

Auffällig viele Rüfenen gibt es im ganzen Schlappintal.


Trotz flacher Furt, reisst einem das Wasser fast aus dem Gleichge-wicht.


Ein kleines Juwel an unerwarteter Stelle, das Gasthaus Erika.

Bereits haben wir wieder etliche Höhenmeter gewonnen.

Welcher Künstler hat wohl diese Skulpturen erschaffen?



Das Schlappintal in Richtung Kübliser Alp.


Schlappin, die einstige Walsersiedlung.


An Originalität kaum zu überbieten. Das Massenlager.