33. Fuss Etappe: Camedo - Rifugio Al Legn
Streckenlänge: 6.7 km
Reine Marschzeit: 5 h 00 min
Höhenunterschiede: + 1300 m - 420 m
Bewertung: T3
Teilnehmer: Rösli und Ernst Hofer, Emilia und Hansjörg Giger
Routenverlauf:
Càmedo (549 m) - Centovallibähnli bis Verdasio - Seilbahn nach Rasa (898 m) -Terra Vecchia (801 m) - (Pt. 663 m) - Bordei (726 m)
Marrone (826 m) - Val di Bordei - (Pt. 1'433) - (Pt. 1'379 m) - Btta. di Valle (Pt. 1'948 m) - Rif. Al Legn ( 1'785 m)

Zur schönst gelegenen Hütte.
  1. Jedes Mal, wenn wir durchs Centovalli fahren denken wir, wie das mal toll wäre, mit der Rasa-Gondelbahn über das Tal zu schweben. Jetzt haben wir die beste Gelegenheit dazu. Dafür müssen wir von Rasa 896 m zuerst nach Bordei 726 m runter steigen.
  2. Bergtouren im Tessin darf man ja nicht unterschätzen, denn es ist ein überwiegend wilder Gebirgskanton. Das bekommen wir heute mit aller Deutlichkeit zu spüren. Bei der Planung stellen wir fest, die heutigen Höhenmeter entsprechen in etwa den-jenigen von Sargans auf den Gonzen über die Leiter. Also überhaupt keine Sache. Jedoch weit gefehlt; es ist eine Sache. Das Valle di Bordei ist ein ungebändigtes Tal und die Hälfte davon extrem steil. Es hat immer wieder hohe Felstritte, die ein kräftesparendes, gleichmässiges Hochsteigen unmöglich machen. Zum Glück müssen wir da hoch und nicht runter!
  1. Die Bochetta di Valle ist erreicht. Eigentlich hatten wir geplant den tollen Aussichtsberg Gridone zu besteigen. Was sich aber schon während des Aufstieges abgezeichnet hat, wird immer deutlicher. In absehbarer Zeit ist ein Gewitter zu erwarten und der Gridone steckt in stockdickem Nebel. So müssen wir nicht lange überlegen. Sich einer Gefahr aussetzen, wenn man überhaupt nichts davon hat? Nichts ist gefährlicher als auf einem Grat wenn ein Gewitter kommt. Also so schnell wie möglich zur Rifugio Al Legn absteigen. Weiter unten kommen wir aus dem Nebel raus und was sich da offenbart, ist unglaublich. So eine schön gelegene Hütte haben wir noch nie gesehen. Glücklicherweise ist der Himmel nach Nordosten noch nicht bedeckt und so können wir die einmalige Aussicht auf den Lago Maggiore, Ascona und Locarno richtig geniessen.
  2. Die Rifugio Al Legn ist nur zeitweise bewartet. Heute sind wir ganz alleine und finden es herrlich. Nach einer "hm-hm-hm" Suppe, bruzelt bald darauf eine Rösti in der Pfanne. Sie mun-det zwar allen aber es hätte fast etwas mehr sein dürfen. Ja und dann bricht das Gewitter, das sich angekündigt hat mit voller Wucht los. Es blitzt, donnert und stürmt als wollte die Welt zusammenbrechen. Uns kann das egal sein, denn wir sitzen gemütlich im Trockenen und es gibt doch nichts Schöneres, als wenn man im Bett den Regen auf das Dach prasseln hört. Wir sagen dem: "Es dächelet".

Schon ein lang gehegter Wunsch. Einmal mit der Rasabahn das Centovalli zu überqueren.

Rösli in voller Aktion.


Was für eine Traumlage, die Rifugio Al Legn. Unter uns der Lago Maggiore.
Das unglaublich wilde und steile Tal gilt es jetzt hochzusteigen.


Sollen wir noch auf den Gridone, trotz Nebel und herannahen-dem Gewitter?

Jetzt ist es aber höchste Zeit, dass endlich etwas auf den Teller kommt.