Wetteralarm! Abbruch und Transit über Gondo nach Iselle.
Zwangspause wegen Unwetter!
  1. Eigentlich ist geplant, bis Gondo zu Fuss zu gehen und für die Strecke von Gondo bis Iselle den Bus zu nehmen. Letzteres weil es alles andere als angenehm ist eine stark befahrene Autostrasse, die zudem durch Tunnels führt, abzulaufen.
    Die ganze Nacht regnete es stark in Zwischbergen und zudem wird für jene Region ein Wetteralarm durchgegeben.
    Auf Grund dieser neuen Situation beschliessen wir, möglichst schnell aus Zwischbergen raus zu kommen, unsere Tour bis zum besserem Wetter abzubrechen und nach Hause zu fahren. Das kurze Teilstück von Zwischbergen bis Gondo werden wir auslassen. Es wäre ein Unsinn, nochmals ins Tal hinein zu fahren, nur um dann die gleiche Strecke wieder raus zu laufen.
  2. Ein kleines Postauto bringt uns nach Gondo, wo wir einen längeren Aufenthalt bis zur Weiterfahrt nach Iselle haben. Uns ist das recht, denn so können wir mal schauen, wie sich das Dorf nach der Unwetterkatastrophe von 2000 neu entwickelt hat.
  3. Ganz gelungen finden wir, wie der Stockalperturm restauriert wurde. Es wird im Hotelführer des Schweizer Heimatschutzes als eines der 100 schönsten Hotels der Schweiz klassifiziert. Und das mit Recht. Auf jeden Fall entschliessen wir uns umgehend, etwas dort zu trinken, zumal wir nach kurzer Zeit ziemlich nass geworden sind.
  1. Ja, aber sonst in Gondo zu leben, ist wirklich nicht so einfach. Einerseits sind da beidseitig steile Felswände, die das Dorf fast einklemmen und schon deshalb ein mulmiges Gefühl auslösen. Andererseits der enorme Transitverkehr von und nach Italien. Zwar kämpft Gondo mit allen erdenklichen Mitteln um Attrak-tivität und damit ums Ueberleben.
  2. Die neuen Bauten wirken etwas nüchtern aber sie sollen sich klar von den übrigen Häusern abgrenzen, um die Narben sicht-bar zu erhalten.
  3. Eindrücklich ist eine Glocke, die einmal im Jahr am 14.10., in Gedenken an die Opfer läutet und über einen Wasserkanal betätigt wird.
  4. In Iselle angekommen, sind wir überrascht, dass ein fahrplan-mässiger Zug in Iselle nicht halte. Um die Zeit zu überbrücken und unsere Kleider wieder zu trocknen, beschliessen wir, es uns im Wartsaal gemütlich zu machen. Wir dekorieren den dort vorhandenen Tisch mit Servietten, breiten unsere Speisen aus und wollen uns gerade zum Essen nieder lassen, als uns der Bahnhofsvorstand meldet, dass der Zug nun doch halte und in den nächsten Minuten eintreffe. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als blitzschnell wieder alles im Rucksack zu verstauen und sofort aufs Perron zu gehen.
Unheimlich, fast als wäre es Nacht, so begrüsst uns Gondo bei unserer Ankunft.


Die Gedenkglocke zur Erinnerung an die Opfer der Katastrophe am 14.10.2000 von Gondo.

Das moderne Interieur des Stockalperturms mit Blick auf den Dorfplatz.

Ein Teil des neu erstellten Gondos. Vielleicht wirkt es fast ein bisschen steril, aber wenn man den Hintergrund kennt, sieht man alles mit etwas anderen Augen.

Das Entrée des Hotels im Stockalperturm. Ist das Aeussere schon speziell, so präsentiert sich das Innere als richtiges Bijou.

Auf dem Bahnhof von Iselle warten wir auf den Zug. Um die Zeit zu verkürzen, wird der Wartsaal in einen Speisesaal um-funktioniert.