53. Fuss Etappe: Soglio - Maloja
Anmerkung zur 53. Etappe Das Bergell und das Oberengadin sind unsere zweite Heimat, weil Emilia hier aufgewachsen ist. Deshalb zeigen wir auf dieser Seite eine einfachere und eine anspruchsvollere Möglichkeit der Verbindung Soglio - Maloja. Die einfachere Panoramica haben wir schon oft gemacht. Die Route über den Cacciabella- und Casnilepass nur einmal und auch das zu früherer Zeit. Panoramica (Der einfachere Weg nach Maloja)

Streckenlänge: 17.5 km
Reine Marschzeit: 6 h 30 min
Höhenunterschiede: + 1'200 m - 362 m
Bewertung: T2
Teilnehmer: Emilia und Hansjörg Giger, separat Rösli und Ernst Hofer
Routenverlauf:
Soglio (1'097 m) - (Pt. 1'210 m) - Parlongh ( 1'274 m) - Durbegia (1'420 m) - Roticcio ( 1'268 m) - Barga d'Ora (1'368 m) - Brücke (Pt. (1'348 m) - Stausee Löbbia (1'418 m) - Lizun ( 1'423 m) - Casaccia (1'461 m) - Tor (1'523 m) - San Gaudenzio (1'530 m) - Canova
(1'550 m) - Malöginpass ( 1'800 m) - Maloja (1'815 m)
  1. Die Panoramica ist ein Höhenweg auf der rechten Talseite des Bergells. Immer wieder fasziniert der Ausblick auf die andere Talseite. Fast alle bekannten, bei Kletterern so beliebten Granitgipfel, sind dort zu finden.
  2. Ziemlich bald nach Soglio kommt man zu einem mit Granit-platten belegten Weg. Wenn man Glück hat, kann man die sehr schön gezeichneten Smaragdeidechsen sehen. Sie sind grösser als die sonst üblichen Eidechsen und haben eine Farbe von Smaragdblau in der Kopfregion bis Smaragdgrün am übrigen Körper.
  1. Ein kurzer Zwischenhalt auf der Alp Durbegia lohnt sich alle-mal. Die Wirtsleute von der Albergo Corona in Vicosoprano Fam. Petti betreiben hier einen Imbiss-Kiosk mit verführe-rischen selbstgemachten Leckereien.
  2. Der Weg führt vorbei an Roticcio. Einem Ort mit zwar toller Aussicht auf das ganze Bergell, aber halt etwas abgelegen. Politisch gehört es zu Viccosoprano, respektive neu Bregaglia. Seit 2010 haben sämtliche Orte im Bergell zu einer einzigen politischen Gemeinde fusioniert.
  3. Casacchia ist der eigentliche Ausgangsort für die Panoramcia, welche normalerweise umgekehrt von hier aus nach Soglio gemacht wird. Es ist der Heimatort von Emilia. Leider werden, wie in vielen Dörfern im Bergell die Infrastrukturen immer schlechter. Es hat zwar ein paar Neubauten gegeben, aber trotz Anstrengungen ist es nicht gelungen, einen Dorfladen aufrecht zu erhalten, die Poststelle wurde geschlossen und alles was ein intaktes Dorfleben ausmacht ist im Laufe der Zeit verloren ge-gangen. Sicher auch eine Ursache der heutigen Mobilität.
  4. Eine sehr interessante Strecke folgt jetzt über den Malöginpass (Kleiner Maloja). Diese Route wurde schon zu Römerszeiten be-nutzt und Karrenspuren in Felsen zeugen noch heute von jener Zeit. Die Karren wurden mittels Hebeln, die in seitlichen Hebel-löchern verankert wurden, über die bis zu 30° steilen Fels-rampen hinauf gezogen, respektive hinunter gelassen.
  5. Maloja gehört zwar geografisch bereits zum Oberengadin, aber politisch zum Bergell. Wie die meisten Oberengadiner Ort-schaften ist es in den letzten Jahren stark gewachsen. Der be-rühmte staatenlose Maler Giovanni Segantini lebte die letzten Jahre seines Lebens in Maloja und ist auch hier begraben. Maloja hat sich in jüngerer Zeit als Startort des Engadin Ski-marathon's einen Namen gemacht.
Noch einmal Soglio aus anderer Perspektive.


Der mächtige Piz Largo, Hansjörg's Traumberg. Aber wahr-scheinlich wird es ein Traum bleiben, weil er den richtigen Zeit-punkt für eine Besteigung verpasst hat.

Lizun, vor Casaccia mit Piz Lunghin im Hintergrund.


Der Plattenweg in der Nähe von Soglio.



Holztreppe bei Löbbia.



Maloja, während Jahrzehnten unser heissgeliebtes Ferien-domizil. Emilia hat den grössten Teil ihrer Jugendjahre hier verbracht.

53.1 Variante: Soglio - Promontogno - Albigna - Maloja (In 3 Etappen)
1. Etappe: Soglio - Promontogno

Streckenlänge: 9 km
Reine Marschzeit: 2 h 50 min
Höhenunterschiede: + 270 m - 538 m
Bewertung: T2
Teilnehmer: Yulia Ralko, Roman Giger, Emilia und Hansjörg Giger
Routenverlauf:
Soglio (1'090 m) - Dasciun (Pt. 1'112 m) - Castaccio (909 m) - Brentan ( 756 m) - Castasegna (700 m) - Casnac (730 m) - Motta (882 m) - Bregan ( 888 m) - Bondo (823 m) - Promontogno (825 m)



Wissenswertes
  1. Etwas oberhalb von Castasegna liegt Brentan, gehört aber zu Castasegna. Prächtige Kastanienbäume verleihen dem Ganzen etwas romantisches. Die "cascine" (kleine Hütten) dienen zum Trocknen der Kastanien. Eine, sehr in die Landschaft passende, Häusergruppe wurde vom Elektrizitätswerk Zürich (EWZ) für ihre Angestellten erstellt. Die EWZ ist gleichzeitig auch einer der wichtigsten Arbeitgeber für die Region.
  2. Castasegna grenzt unmittelbar an Italien. Obwohl auf 685 m gelegen, hat es bereits ein mediteranes Klima.
  3. Die beiden Orte Bondo und Promontogno sind praktisch zu-sammen gewachsen. Sie stehen am Eingang des Bondasca-Tales und sind Ausgangspunkt zu den SAC-Hütten Sacs Füra und Sciora.
Akkrobatik à la Yulia.


Castasegna.
Kaffeehalt vor dem Anstieg nach Promontogno.



Castasegna, die letzte Ortschaft auf Schweizerboden im Bergell.
2. Etappe: Promontogno - Cacciabellapass - Albigna

Streckenlänge: 12 km
Reine Marschzeit: 8 h 30 min
Höhenunterschiede: + 2'052 m - 714 m
Bewertung: T5
Teilnehmer: Roman Giger, Emilia und
Hansjörg Giger
Routenverlauf:
Promontogno (825 m) - Bondo (823 m) - Bondascatal - Laret (1'377 m) - Camin - Naravedar ( 1'843 m) - Sciorahütte (2'120 m) -
Cacciabellapass (2'896 m) - Albigna-Staumauer( 2'165 m)

Eine anspruchsvolle Etappe die nur bei optimalen Bedingungen gemacht werden sollte.
  1. Allein schon die 1'300 m Aufstieg zur Sciora-Hütte im wilden Bondasca-Tal haben es in sich. Eine Rast in der Hütte ist mehr als verdient.
  2. Nach der Hütte wird man dann voll gefordert. Fast klettersteig-artig geht es steil dem Pass entgegen. Die kritischen Stellen sind aber gut versichert und mit Leitern versehen. Wir haben das Glück, dass noch relativ viel Schnee mit guten Spuren vorhanden ist. So kommen wir zügig voran.
  3. Die Aussicht vom Pass ist einzigartig. Man hat das Gefühl, man könne die gigantische Nordostwand des Piz Badiles mit den Händen berühren. Uebrigens Badile heisst im italienischen "Schaufel". So sieht der Berg denn auch aus.
  4. Der Abstieg Richtung Albigna ist auf den ersten Metern auch noch recht steil, dann wirds aber allmählich etwas flacher. Kurz vor der Albigna-Staumauer gibts dann bei gewissen Be-dingungen aber nochmals eine kritische Stelle, die vereist sein kann.

Die Sciora-Hütte . Ausgangspunkt für unzählige Klettertouren.


Zum Greifen nah, liegt der Badile vor uns. Ohne Zweifel der bekannteste Bergeller Gipfel.
Eine faszinierende Stimmung. Die vier Sciora Gipfel in einem bezaubernden Gegenlicht.

Noch eindrücklicher kann man auf die Gefahren der Route nicht hinweisen.
3. Etappe: Albigna - Casnilepass - Maloja

Streckenlänge: 15.5 km
Reine Marschzeit: 6 h 00 min
Höhenunterschiede: + 930 m - 1'230 m
Bewertung: T4
Teilnehmer: Emilia und Hansjörg Giger
Routenverlauf:
Albigna-Staumauer (2'165 m) - Albigna-Hütte (2'333 m) - Casnile Südpass (2'941 m) - Forno-Gletscher (2'420 m) - Plan Canin
(1'976 m) - Cavloc-See ( 1'907 m) - Orden (1'793 m) - Maloja
(1'815 m)

Auch ein alpinistisch attraktiver Uebergang
  1. Der Casnile-Pass ist ebenfalls eine weiss-blau-weisse Route, wenn auch ein bisschen einfacher (T4). Es ist der Uebergang von der Albigna ins Forno-Tal. Im Gegensatz zum Cacciabella-pass ist hier der Aufstieg etwas einfacher als der Abstieg. Dieser führt ziemlich steil und vor allem über Schutt und Geröll zum Forno-Gletscher runter.
  2. Ja, und das mit dem Forno-Gletscher ist so eine Sache. Hier sieht man leider sehr deutlich die Spuren der Klimaerwär-mung. Wir haben in der Vergangenheit sehr viele Bergtouren in dieser Region unternommen (Monte del Forno, Cima di Rosso, Monte Sissone, Cima dal Cantun usw.) und der Forno-Gletscher war immer eine Attraktion. Und heute..? Das Ganze tut einem schon etwas in der Seele weh.
  3. Die Strecke vom Forno-Gletscher bis Plan Canin kommt einem immer unendlich lang vor. Wegen dem starken Gletscher-schwund (über 1/3 seit seinem Höchststand) ist es halt be-sonders im hinteren Teil ein scheinbar monotoner Geröllweg, der zwar langsam immer grüner wird. Wenn man aber genauer hinschaut, sieht man eine manigfaltige Blumenwelt.

Der Cima dal Cantun (oder Cantone) von der Albigna-Hütte aus gesehen.


Der Forno-Gletscher mit der Torrone-Gruppe im Hintergrund.